Junge Union setzt mit Werkstattgespräch wichtigen Startpunkt für neues Thema

Die Junge Union Ostwestfalen-Lippe hat sich ein neues Thema auf ihre Fahnen geschrieben und das ist der Wasserstoff. „Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung nach langer Beratungszeit endlich einen wichtigen Meilenstein für eine nachhaltige Transformation der Energieversorgung gesetzt. Als Junge Union sehen wir vor allem in den Gebieten mit viel Windenergie große Potentiale, Wasserstoff zum Gewinnerthema für OWL zu machen“, sagt der Bezirksvorsitzende Kevin Gniosdorz. „Als ersten Aufschlag haben wir ein Werbeschreiben für die Region an alle zuständigen Fachminister auf Landes- und Bundesebene verschickt. Daraus kam der Kontakt mit dem Stuttgarter Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Kaufmann zustande, der seit diesem Jahr auch Innovationsbeauftragter der Bundesregierung für grünen Wasserstoff ist.“
Auf Initiative der CDU-Nachwuchsorganisation kamen nun Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei der UNITY AG am Flughafen Paderborn/ Lippstadt zu einem Werkstattgespräch zusammen. Einer der Gäste war Prof. Dr. Thomas Tröster, Leiter des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen in Paderborn. Er stellte ein umfassendes Mobilitäts- und Energiekonzept vor, das bereits Mitte vergangener Woche in öffentlicher Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Kreises Paderborn auf Einladung des Ausschussvorsitzenden Christoph Schön (CDU) in die heimische Politik getragen wurde. Das Projekt sieht unter anderem die Gewinnung und Nutzung von Wasserstoff in sogenannten HUBs vor. Diese sollen sowohl als Energiezwischenspeicher als auch für die direkte Energieversorgung durch die Abgabe des Wasserstoffes an Fahrzeuge mit Brennstoffzellen für Nahverkehr und ÖPNV dienen.
Daraufhin stellte der Wasserstoffbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Stefan Kaufmann MdB, den Gästen zunächst die Nationale Wasserstoffstrategie vor und erklärte, wo derzeit die Schwerpunkte des Bundes liegen. „Grüner Wasserstoff wird ausschließlich aus erneuerbarer Energie gewonnen und wird somit in Zukunft alternativlos sein, da er klimafreundlich sowohl als Antriebsmittel für Fahrzeuge als auch als Energiequelle für die Schwerindustrie eingesetzt werden kann“, erklärt Kaufmann. So sollen zuerst große CO2-Emitenten, wie die Stahlindustrie, auf Wasserstoff umstellen. Um die Infrastruktur auszubauen, müsse auch blauer und türkiser Wasserstoff für eine Übergangszeit genutzt werden. Der grüne Wasserstoff solle jedoch bis 2030 einen industriellen Maßstab haben. Die großen Herausforderungen seien die Speicher, aber insbesondere die rechtlichen Rahmen, die angepasst werden müssten, wie das EEG. Es werde darauf ankommen, Regulierung und andere Innovationshemmnisse abzubauen.
Überhaupt, da waren sich Dr. Kaufmann und sein Bundestagskollege Dr. Carsten Linnemann einig, dürften bestehende Gesetze und Regularien Innovationen nicht ausbremsen. Linnemann kritisierte unter anderem die Fokussierung der Politik auf den Batterieantrieb. Einige Teilnehmer waren der Ansicht, dass es „Leuchttürme“ bedürfe, die beispielhaft zeigen können, wozu innovative Techniken fähig sind. Dazu brauche es Reallabore, die ohne viel Regulatorik aufzeigen, welche Modelle marktfähig sein können.
„Mit dem Werkstattgespräch Wasserstoff wollten wir wichtige regionale Akteure an einen Tisch bringen, um das Thema mit dem Beauftragten der Bundesregierung zu eruieren. Uns als Junge Union hat der Termin darin bestätigt, dass die Herstellung und Nutzung von grünem Wasserstoff zwar kein Allheilmittel, aber ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung sein wird. Ich bin davon überzeugt, dass die Ergebnisse der Tagung sowohl unseren heimischen Vertretern von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft als auch Herrn Dr. Kaufmann wichtige Erkenntnisse für die kommende Entwicklung geliefert haben“, fasst Kevin Gniosdorz zusammen.

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